Bei der Hamster-Gehirnmethode bitten wir dich, dich regelmäßig auf die Waage zu stellen. Hier erklären wir, warum wir das tun und welchen Sinn es hat, sich zu wiegen. Die Waage kann dir dabei helfen herauszufinden, wo du aktuell stehst. Wie hoch ist dein Gewicht zu Beginn deines Projekts? Mit dieser Information kannst du dir ein Ziel für die kommenden Monate und vielleicht Jahre zu setzen. Im weiteren Verlauf dient dir das Wiegen Hilfsmittel, um dir deine Fortschritte sichtbar zu machen. Dich selbst zu wiegen, ermöglicht dir zu erkennen, ob es vorangeht und was motivierend wirkt. Die Waage hilft dir auch dabei, im Auge zu behalten, ob du nicht zu schnell abnimmst und damit den Hypothalamus, den Hamster in deinem Gehirn, unnötig stresst.
Wir sind uns durchaus darüber im Klaren, dass die Waage manchmal eine Quelle von Frustration oder vielleicht sogar von Kummer und Enttäuschung sein kann. Aber mache dir bewusst, dass es sich nur um ein Hilfsmittel handelt und um nichts weiter. Das Wiegen sollte natürlich auch nicht zum Selbstzweck werden oder zu einer Obsession ausarten. In der Welt der Abnehmmethoden gibt es Strömungen, die propagieren, dass man besser in den Spiegel schauen sollte, als auf die Waage zu steigen, um zu kontrollieren, ob man Fortschritte macht. Das geht im Prinzip natürlich auch, aber da es bei unserer Methode darum geht, sehr langsam Gewicht zu verlieren (maximal 200 Gramm pro Woche), wirst du in der ersten Zeit nicht sofort große Unterschiede sehen (auch dann nicht, wenn du gut vorankommst); daher wirst du, wenn du nur in den Spiegel schaust, nicht das positive Feedback bekommen, das dir einen zusätzlichen Motivationsschub verleiht und dich sogar belohnt.
Sich selbst zu wiegen, erfüllt eine Funktion in Hinblick auf alle drei Hirnbereiche, die wir bei unserer Methode beschreiben. Auf den präfrontalen Kortex (bei der Planung und Evaluation deines Fortschritts), auf das limbische System (das dir ein gutes Gefühl gibt, wenn du merkst, dass du schön langsam abnimmst) und auf den Hypothalamus/Hamster, den im Auge zu halten gilt (Gehe ich nicht zu schnell vor und setze ich damit den Hamster unter Stress?).
Die Waage ist also nur dazu da, dich auf dein Ziel zu fokussieren. Beispielsweise dazu, einmal wöchentlich kurz an deinen Plan zu denken; den Plan nämlich, gesund und dauerhaft dein Gewicht zu reduzieren. Sich mehr als einmal zu wiegen, ist natürlich auch erlaubt, vor allem wenn es dir dabei hilft, den Fokus zu wahren. Versuche dich in den Momenten, in denen du dich wiegst, möglichst für Vergleichbarkeit zu sorgen. Wiege dich also am besten immer am gleichen Wochentag und zu einem bestimmten Zeitpunkt. Das verschafft dir vor allem kurzfristig den besten Überblick über dein Vorankommen.
Was ist die beste Tageszeit zum Wiegen, zu welcher Tageszeit wiegst du am wenigsten? Das ist ganz einfach: morgens, kurz nach dem Aufwachen, gleich nach dem Gang zur Toilette. Während der Nacht hast du nämlich, ohne es zu merken, durch dein Schwitzen und Ausatmen Flüssigkeit verloren. Außerdem hast du höchstwahrscheinlich weniger gegessen und getrunken als tagsüber, während dein Körper weiterhin Urin produziert hat. Du hast also das eine oder andere verloren und noch nicht wieder aufgfüllt, daher bist du morgens am leichtesten. Bedenke jedoch, dass dieser „Trick“ nur ein einziges Mal funktioniert. Wenn du dich am nächsten Tag wieder auf die Waage stellst, jetzt aber nach dem Frühstück und mit voller Blase, wird es so aussehen, als hättest du ziemlich viel zugenommen. Berücksichtige also die Umstände, wenn du dich wiegst. Langfristig werden sich diese Effekte im Hinblick auf den dauerhaften und fortschreitenden Gewichtverlust wahrscheinlich immer mehr verringern.